2. Cure // Lucas && Yuna

Lucas war erleichtert, dass Yuna ihm dann doch zustimmte und das Chaos beseitigte, dass er in der Tasche angerichtet hatte. Er stimmte Yuna wortlos zu als diese das friedliche Leben hier erwähnte. Das würde ihm garantiert auch fehlen. Aber Lucas wollte sie trotzdem so weit weg von Stiles bringen wie es nur ging. Wer weiß, am Ende tauchte er hier noch persönlich auf und nahm sie mit sich. Das war ziemlich an den Haaren herbeigezogen, aber Lucas traute Stiles inzwischen alles zu.
Während Yuna weiter einige Sachen zusammen packte, machte Lucas im Haus etwas Ordnung und bereitete die Pferde vor.
"Wir sollten wieder her kommen. Im Sommer", schlug er vor bevor sie losritten und ihr friedliches Leben vorerst hinter sich ließen. Lucas hatte nicht wirklich eine Ahnung, dass sie in die richtige Richtung ritten. Darüber dachte er aber auch nicht wirklich nach. Wenn sie mal an der Mauer angekommen waren war es leichter sich zu orientieren.

In einem kleinen Ort nahe der Mauern machten sie Rast. Das kleine Stück bis hin zum Grenzbezirk konnten sie morgen auch noch reiten. So eilig hatte es Lucas dann doch nicht. Da es bereits dunkel war wollte er auch gar nicht weiter reiten.
Am Quartier angekommen wurden sie von 4 Soldaten empfangen, die Lucas lautstark begrüßen. Erst als sie näher kam erkannte Lucas sie. Mark, Jackson, Thomas und Dirk umzingelten ihn. Dirk haute ihn dabei weniger unsanft zur Begrüßung mehrfach auf den Rücken. "Luke! Du bist es wirklich. Wer hätte gedacht, dass wir dich noch mal zu Gesicht bekommen nachdem du zur Militärpolizei gegangen bist! Du bist kaum wieder zu erkennen ohne Uniform"
"Aber echt! Wir dachten du machst dir jetzt in Sina ein schönes Leben. Hattest am Schloss bestimmt jede Menge Spaß!" Mark kniff ihm ihn die Wange und lachte.
Lucas ging einen Schritt zurück. "Ich freu mich auch euch zu sehen!", meinte er mit jeder Menge Sarkasmus. "Wir sind müde. Lasst uns doch morgen reden!".
Er hatte ihre Sachen schon vom Pferd geholt und Yuna an die Hand genommen. Aber sie ließen die beiden nicht durch.
"Wie? Ihr seit müde! Und was trägst du eigentlich für Kleidung. Wo ist deine Uniform und willst du uns nicht deine hübsche Begleitung vorstellen?"
Yuna hatte bis dahin noch nichts gesagt und die Kerle schienen sie etwas einzuschüchtern. "Bring sie ins Bett und dann komm auf ein Bier wieder runter. Also sei in 30 Minuten wieder hier!" Die Männer lachten und ließen die beiden endlich ins Haus.
Dort atmete Lucas erst mal tief aus. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Was machten die hier? Hier in diesem kleinem Ort?
Schnell gingen sie in ein freies Zimmer. Lucas verschloss gleich die Tür hinter sich. "Lass und schlafen gehen und morgen sobald es hell wird .. dann reiten wir los und...!" Er kam nicht weiter, da es schon an der Tür klopfte. "Luke! Wollt ihr was essen? Rose macht gleich Essen!", hörte er Marks Stimme von draußen. Mark war in seinem Alter. Mit ihm hatte er früher viel gelacht und andere Dinge getan, die Lucas ungern vor Yuna offen legte. Hilfesuchend sah er zu Yuna.

Yuna erschrak ein wenig als sie auf einmal von vier Soldaten mehr oder weniger umzingelt wurden. Jedoch schien Lucas sie zu kennen. Sie nannten ihn Luke, was sich für Yuna ganz seltsam anhörte. Lucas schien mit der Aufmerksamkeit die sie ihm gaben nicht unbedingt einverstanden zu sein. Er schien eher ganz schnell ganz weit weg gehen zu wollen, was Yuna seltsam fand, wenn sie doch Freunde waren? Jedoch sprachen sie von Lucas, wie von einer Person die Yuna nicht kannte. Und das schien ihm auch unangenehm zu sein. Er nahm sie an der Hand und wollte seine Freunde wohl damit abwimmeln das sie Müde waren.
Yuna hatte sehr gut verstanden was der eine Kerl meinte. Und auch die Zweideutigkeit dahinter. Sie sagte zwar nichts, aber sie wusste genau was er damit sagen wollte. In dem Zimmer angekommen schien Lucas nicht wirklich Lust zu haben über seine Freunde zu reden. Oder sie nochmal zu sehen,
„Was ist mit dem Bier?“ Meinte Yuna etwas sarkastisch und grinste ihn schief an. Sie wusste natürlich das er darauf absolut keine Lust hatte. Aber diese Kerle schienen ihn von früher zu kennen. Und irgendwie wollte Yuna wissen wie Lucas so war, ehe sie sich getroffen hatten. Offensichtlich waren es Jungs aus seiner Ausbildung. Den bei der Militärpolizei waren sie ganz Offensichtlich nicht. Und da sie ihn lange nicht mehr gesehen hatten würde das passen. Das musste dann … 3 Jahre her sein? Wenn Lucas mit 15 in die Ausbildung gegangen war, dürften es sogar vier Jahre sein. Zu gerne wüsste sie, wie er damals so war.
Gerade als Lucas weiter reden wollte, klopfte es an der Türe.
„Ich bin am Verhungern !“ Rief Yuna so laut, dass es nicht nur Lucas sondern auch der Kerl vor der Türe hören konnte. Damit nahm sie Lucas die Chance sich heraus zu reden. Sie sprang grinsend auf. „Na komm ! Es wird bestimmt lustig !“ Meinte sie grinsend. „Ich mach mich noch schnell frisch ! Geh nur schon mal vor!“
Yuna nahm die Tasche mit in das Badezimmer. Durch das lange reiten hatte sie die Klamotten die sie trug etwas verschwitzt. Und vor Lucas Freunden wollte sie möglichst den besten Eindruck machen ! Sie richtete sich die Haare und zog sich schnell etwas frisches an. Es dauerte nur einige Minuten bis sie frisch aus dem Bad kam. Als sie die Türe öffnete, standen Lucas und sein Freund, den er als Mark Vorstellte, noch da und warteten auf sie.

Lucas schien etwas angespannt zu sein als sie die Treppen herunter gingen und die anderen drei sie schon am Tisch erwarteten. Sie alle hatten bereits ein Bier vor sich stehen und begrüßten Lucas Herzlich. Das Yuna ebenfalls dabei war, schien sie jedoch etwas zu verwirren.
„Seit wann bringst du sie danach den mit zum Bier?“ Fragte Thomas lachend.
„Und seit wann stehst du auf den braven Typ?“ fragte Dirk ebenfalls grinsend. Natürlich wusste Yuna wieder direkt um was es ging. Sie versuchte das aber mit Humor zu nehmen und setzte sich einfach.
„Es liegt wohl daran das wir kein Paar sind“ Meinte sie und hoffte damit die peinliche Situation zu beenden. Doch offensichtlich machte es das alles nur noch schlimmer und schon nach kurzer Zeit bereute Yuna es, mit gekommen zu sein.
„Er war doch nie mit den Schnecken zusammen ! Zumindest nicht außerhalb des Schlafzimmers !“ Die drei brachen erneut in schallenden Gelächtern aus außer Mark. Der schien zu begreifen das Lucas das mehr als unangenehm war.
Und auch Yuna wusste jetzt was für eine Art Typ Lucas früher wohl gewesen war...
„Ich hol mal was zu Trinken...“ Meinte sie leise und stand auf. In den Moment in dem sie sich umdrehte, schlug Dirk ihr auf einmal auf den Arsch. Schockiert drehte sich Yuna um. Doch Dirk lachte nur. „Immerhin hat sie genau so einen geilen Arsch wie die anderen !“

Yuna war ihm eiskalt in den Rücken gefallen und stimmte der Essenseinladung von Mark zu. Beleidigt sah er sie an und hätte am liebsten was nach ihr geworfen als sie im Bad verschwand. Während sie im Bad war, zog Lucas sich auch schnell um, fuhr sich einmal durch die Haare und fertig. Mark wartete brav vor der Tür. Lucas hatte ihn nicht hereingebeten.
"Ich entschuldige mich für alles was jetzt kommt!", sagte er nur leise zu Yuna als sie die Treppen runter gingen. Yuna schien aufgeregt zu sein seine Freunde kennen zu lernen. Na ja Freunde konnte man sie nicht kennen. Bis auch Mark waren die Männer da unten nur Saufkumpanen, da sie auch um einiges älter waren und sie leichter an Alkohol kamen. Wobei da bei Solden eh niemand drauf achtete.
Sie waren keine Minute am Tisch als es auch schon los ging. Lucas verschluckte sich an seinem Wasser als Yuna meinte sie wären ja gar kein Paar. Das hat sie nicht wirklich gesagt, fragte er sich selbst und griff nach einer Serviette. Das war aber nur der Anfang allen Übels. Die Dinge, über die sie lachten, brachte Lucas dazu nur begeisterungslos durch die Gegend zu schauen. Heute würde er keinen Schluck Alkohol trinken. Heute musste er auf Yuna aufpassen. Wie hungrige Hyänen sahen sie Yuna nach als sie was zu trinken holen wollte. Dirk war ihr gefolgt. Lucas sah nicht, dass er Hand an sie legte, aber er hörte sehr wohl was er zu ihr sagte.

"Dafür hatte Luke schon immer ein Händchen. Dafür hat man dann bei ihm Hand angelegt", lachte Thomas weiter und stieß mit den anderen, die am Tisch saßen, lautstark an. Lucas war bereits aufgestanden und ging zur Yuna. Er nahm ihre Hand und schaffte einen sicheren Abstand zu Dirk. Bloß weg hier, dachte er sich und machte sich wieder auf in Richtung Treppe. Dirk war aber schnell und legte seinen schweren Arm um Lucas' Hals. Da er ihn zurück holte ließ er ungewollt Yuna's Hand los.
"Du willst doch nicht schon gehen. Nachdem wir uns so lange nicht gesehen haben!" Dirk war ein Schrank von Kerl mit breiten Schultern und sogar größer als Lucas. Er hatte keine Chance sich aus seinem Griff zu befreien.
"Deine Kleine kann ja schon mal das Bett für dich vorwärmen. Dich lassen wir noch nicht gehen!"
"Wo du gerade stehst", rief Thomas vom Tisch Yuna zu und hob sein Glas. "Sie ist nicht deine Dienstmädchen!", fuhr Lucas ihn wütend an. Mark stand stattdessen auf und ging zu Yuna. "Ich zeig dir wo die Getränke stehen!", sagte er mit freundlicher Stimme und ging voran. Lucas konnte nur zusehen wie sie mit Mark hinter der schweren Küchentür verschwand.
"Was willst du trinken? Wasser, Wein, Bier. Wir haben auch Tee, wenn dir kalt ist...!". Mark sprach mit einer sanften Stimme. Als keine Antwort von ihr kam drehte er sich zu ihr um und sah ihren unsicheren Blick.
"Tut mir leid wegen dem blöden Gerede. Achte da einfach nicht drauf!". Er lächelte und ging zum Ofen. Auf diesem stand ein Topf mit heißem Wasser. Obwohl sie es nicht gesagt hatte, machte Mark ihr eine Tasse Tee und reichte sie ihr.
"Ich hab gesehen wie Luke dich ansieht. Du bist was besonderes!" Yuna hatte den Blick gesenkt. Wahrscheinlich weil sie nicht wusste was sie sagen sollte "Wir sollten nicht so lange weg bleiben sonst haut mich Luke um".

Yuna war kurz davor Dirk mit einigen griffen unschön zu Boden zu befördern. Es war zwar eine weile her, aber Yuna war immer noch eine Ausgezeichnete Kämpferin ! Das schien sie nur irgendwie ein wenig vergessen zu haben, da sich Lucas die ganze Zeit um sie kümmerte. Sie hatte die ganze Zeit keine Gewalt anwenden müssen. Doch das bedeutete nicht, dass sie es verlernt hatte oder nicht mehr genau so stark war wie davor.
Sie tat es nur nicht, weil er ja Lucas Freund war... wobei sie sich nicht mehr ganz sicher war, ob sie wirklich Freunde waren.
Yuna wusste nicht ob Lucas etwas mit bekommen hatte, jedoch war er auf einmal bei ihr und brachte einen Sicheren Abstand zwischen sie und Dirk. Yuna lächelte leicht und ergriff dankend seine Hand. Doch diese hielt sie nicht lange in ihrer, da Dirk wusste wie er sie am gehen hindern konnte. Oder viel mehr, wie er Lucas am gehen hindern konnte. Yuna wollte sich gerade ebenfalls beschweren, als auf einmal Mark auf sie zu kam und meinte, er würde ihr zeigen wo die Getränke sind. Etwas widerwillig folgte sie ihm, sah aber noch zu Lucas ehe die schwere Türe hinter ihr zu ging.
Sie wusste nicht wie sie auf Mark reagieren sollte. Anders als die anderen drei, hatte er nicht so blöde Sprüche geklopft und verhielt sich ihr gegenüber auch nicht wie ein Idiot. „Danke...“ Meinte sie leise als er ihr den Tee gab. Es war eigentlich gar nicht Yunas Art schüchtern zu sein. Sie war eher aufgeweckt und fand eigentlich schnell Kontakt und schloss Freundschaften. Doch das hier war etwas anderes. Diese Leute waren Lucas Freunde... na ja, zumindest Mark. Sie wollte sich gut mit ihnen stellen.
Als Mark etwas über die Art sagte, wie Lucas sie ansah , sah Yuna zu Boden. Sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte. „Wir sind … nur Freunde“ Brachte sie dann doch leise heraus und lächelte schwach. Mark hatte noch zwei weitere Krüge Bier mit genommen. Als sie wieder aus der Türe kamen, lag Lucas Blick direkt auf Yuna. Als würde er fragen wollen ob alles okay war. Diese lächelte nur und hob ihre Tasse Tee hoch. „Mark hat mir Tee gemacht“ meinte sie und lächelte schwach. „Ich denke ich geh hoch und lass euch Jungs alleine. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen“ Dinge, die Yuna gar nicht wissen wollte.

Gerade als sie sich umdrehen wollte um die Treppen nach oben zu gehen, kam erneut Dirk auf sie zu. „Warte Süße !“ Rief er lallend und Yuna konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass Lucas Blick bereits auf ihr lag.
„Willst du uns nicht auch noch einen kleinen Abschiedskuss geben? Bevor du nach oben gehst um auf den kleinen Luke zu warten?“ Der Kerl wurde ziemlich schnell sehr aufdringlich. Sie hatte gesehen das Lucas bereits aufgestanden war, als Dirk erneut seine Hand an eine Stelle legen wollte, wo sie nichts zu suchen hatte.
Doch diesmal hielt sich Yuna nicht zurück. Sie griff nach der Hand die sich gerade erneut auf ihren Arsch platzieren wollte, drehte sie Dirk auf den Rücken und schlug ihm mit einer kräftigen Drehung auf den Tisch der vor ihr stand. Plötzlich war alles Still und man konnte nur Dirks jammern hören, und das Yuna seinen Arm los lassen sollte. Doch diese dachte gar nicht daran, im Gegenteil. Sie befestigte ihren Griff und drückte seinen Arm weiter nach oben, worauf Dirk wie ein Mädchen schrie.
„Lass mich eines klar stellen ! Ich bin nicht dein Dienstmädchen. Ich bin nicht deine Süße und vor allem kein Objekt deiner Perversen Fantasien ! Mein Name ist Yuna Ackerman. Ich bin mir sicher du kennst diesen Namen. Ackerman. Immerhin ist es der Name deiner Kommandantin. Mikasa Ackerman. Und ihrer rechten Hand. Joy Ackerman. Meinen beiden Schwestern. Also wenn du das nächstes mal deine Stimme an mich richtest, dann bitte ich um mehr Respekt ! Habe ich mich da klar ausgedrückt Soldat?!“ Dirk jammerte nur und stimmte ihr entschuldigend zu. Da ließ Yuna ihn wieder los und setzte ihr bekanntes lächeln auf. Sie sah ihn das verblüffte Gesicht von Lucas. „Viel Spaß noch Jungs“ Mit diesen Worten ging sie dann noch oben – gemeinsam mit ihren Tee den sie bei all dem nicht verschüttet hatte.

Lucas fühlte sich in dieser Gesellschaft mehr als unwohl. Nur Mark schien zu erkennen, dass Yuna mehr war und auch, dass Lucas nicht mehr der war, den sie noch vor gut einem Jahr gekannt hatten. Nachdem er nach Sina zurückgekehrt hatte konnte man sagen war er zur Ruhe gekommen. Seine vielen Mädchengeschichten nahmen aber erst ein Ende als er Yuna das erste Mal gesehen hatte. Vielleicht ahnte er damals schon, dass sie jemand besonderes war. Gedankenverloren sah er nur zu wie Yuna zusammen mit Mark in der Küche verschwand. Aber Mark war ein guter Kerl – bei ihm machte er sich keine Sorgen. Anders wie bei den Typen, mit denen er am Tisch saß. Sie fragten ihn über das Leben in Sina aus, was er so gemacht und vor allem mit wem er was gemacht hatte. Lucas antwortete nur sehr gelähmt auf die vielen Fragen. Auf keinen Fall wollte er ihnen eine erneute Vorlage geben sich über ihn lustig zu machen. Als Yuna wieder kam war Lucas aufgestanden und wollte sie nach oben begleiten. In erster Linie, wollte er Dirk von ihr fern halten.
Sie alle staunten nicht schlecht, nachdem Yuna Dirk auf den Tisch knallte. Wie konnte eine so winzige Person so viel Kraft haben? Lucas verkniff sich ein Lachen, das ihm schnell verging als Yuna sich verabschiedete. Er war ihr einen „Bitte verlass mich nicht“-Blick zu, aber Yuna war schon die Treppe raus.

Der Rest des Abends verlief ruhig. „Da hast du dir aber eine ausgesucht!“, meine Jackson und nippte an seinem Bier. Niemand traute sich jetzt noch eine blöde Bemerkung über sie zu machen. Jetzt, nachdem alle wussten mit wem sie es zu tun hatten. Lucas blieb nur noch knappe 2 Stunden eher er selbst beschloss nach oben zu gehen. Mark begleitete ihn.
„Ich bin echt froh, dass es dir gut geht, man!“, meinte er und klopfte Lucas auf die Schulter. Vor seiner Zimmertür blieben beide stehen. „Wollt ihr in die Stadt“, fragte Mark als Lucas die Tür einen Spalt geöffnet hatte. „Wir müssen auch nach Karanese. Lasst uns doch zusa…:!“ Lucas unterbrach ihn und sah ihn mit großen Augen an. „Karanese? Das ist nicht Trost?“ Mark schüttelte den Kopf. Lautstark ließ Lucas einen Seufzer von sich. Das konnte doch nicht wahr sein. Also hatte ihn sein Gefühl nicht getrübt, dass sie in die falsche Richtung geritten waren. Lucas winkte nur schnell ab, als Mark nach einem Grund fragte und verabschiedete sich.
Das Zimmer war dunkel. Nur eine kleine Kerze brannte. Yuna schien schon zu schlafen. Er setzte sich aufs Bett und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Warum gerade dieser Bezirk? Lucas verband mit diesem Ort nichts weiter als Schmerz und Trauer. In diesem Bezirk war er mit seiner Familie gebracht worden als Maria fiel. Eigentlich hatte er vor langer Zeit beschlossen diesen Ort so gut es geht zu meiden.
Lucas wurde aus seinen Gedanken gerissen als Yuna sich hinter ihm im Bett bewegte. Sie hatte sich zu ihm gedreht. Ihr hübsches schlafendes Gesicht zauberte ihm ein kleines Lächeln ins Gesicht. Vorsichtig legte er sich neben sie.
„Tut mir leid. Einfach alles!“, flüsterte er leise und strich ihr dabei die Haarsträhne aus dem Gesicht, die sie an der Nase kitzelte. „Eigentlich hast du was Besseres als mich verdient!“ Er schlief erst sehr spät ein. Zu viele Gedanken schossen ihm quer durch den Kopf, die Lucas nicht einschlafen ließen.

Yuna war nach oben ins Zimmer gegangen ohne sich noch einmal umzudrehen. Auf der einen Seite tat es ihr irgendwie Leid Lucas alleine zurück zu lassen, weil sie bemerkte das er eigentlich auch weg wollte. Aber auf der anderen Seite dachte sie sich, dass es ihm vielleicht auch mal wieder gut tun würde unter Jungs zu sein. Einfach mal wieder etwas ausspannen konnte... Sie waren immerhin schon ziemlich lange nur zu zweit unterwegs. Yuna störte das nicht. Doch wenn sie alte Freunde sehen würde, würde sie es auch schön finden wieder etwas Zeit mit ihnen verbringen zu können. Und auch wenn die Drei Idioten vielleicht nicht wirklich seine Freunde waren, schien dieser Mark ihn doch recht nahe zu stehen. Alleine deswegen wollte sie ihm zeit alleine lassen. Vielleicht konnte er so auch über Dinge reden, über die er nicht mit ihr sprechen konnte. Und Morgen würden sie ja so oder so wieder aufbrechen.
In ihrem Zimmer angekommen ging sie nur schnell ins Bad und schlug sich eine Ladung Wasser ins Gesicht. Irgendwie hatte es gut getan wieder etwas zu kämpfen. Auch wenn man das keinen Kampf hatte nennen können. Aber Yuna hatte so lange immer nur gekämpft... erst seit den letzten Wochen.. oder eher Monaten war es weniger geworden. Sowohl Joy als auch Mikasa hatten versucht sie aus den Gefährlichen Dingen heraus zu halten. Und seit dem sie und Lucas sich näher gekommen warne, tat der dieses auch. Es gab eigentlich nur noch wenige Situationen in denen sie sich selbst Verteidigen musste. Und erst jetzt bemerkte sie, dass es ihr fehlte selber zu Handeln. Das würde sich jedoch bald ändern, Spätestens wenn sie an der Front bei Mikasa und Joy waren. Joy. Sie freute sich ihre Schwester wieder zu sehen. Egal wie sehr sie die Zeit mit Lucas genoss, ihre Schwester fehlte ihr einfach.
Yuna band sich ihre kurzen Haare zusammen, zog sich ihre Schlafklamotten an und ging ins Bett. Zu ihrer Überraschung schlief sie auch ziemlich schnell ein.

Als sie am nächsten Morgen aufwachte, lag sie halb über Lucas. Er musste wohl in der Nacht zurück gekommen sein und hatte sich zu ihr gelegt – ohne sie zu wecken. Hatte sie wirklich so tief geschlafen?
Müde rieb sie sich die Augen und richtete sich auf. Da sie halb auf Lucas gelegen war, wachte der nun ebenfalls auf. Sie lächelte ihn an. „Guten Morgen !“ Gähnte sie halber und streckte sich. „Hast du gut geschlafen? Warst du noch lange unten? Ich hoffe ihr hattet noch Spaß und das Dirk nicht zu sauer war“ Meinte sie lachend und stand auf. Ehe Lucas groß Antworten konnte, ging Yuna in Richtung Bad. „Ich Dusch mich schnell!“ Rief sie ihm zu und schloss die Türe hinter sich. Es dauerte nicht lange und sie kam frisch gewaschen und angezogen wieder raus.
„Magst du heute schon weiter reiten?“ Fragte sie und fuhr sich durch die kurzen Haare. Es war immer noch etwas ungewohnt.
Als es an der Türe klopfte, machte Yuna nicht direkt auf. Erst als sie die Stimme von Mark hörte die nach Lucas fragte. Sie sah Lucas fragend an, der ihr aber nur zu nickte, da Mark allein zu sein schien.
„Dachtest du ich hab es vergessen?“ Fragte Mark grinsend als er rein kam. „Heute ist der 25 ! Alles gute zum Geburtstag alter ! Ich wünschte ich hätte einen Kuchen... aber ich bin irgendwie nicht der beste Bäcker“ Meinte er lachend.
Yuna stand da und konnte nicht glauben was sie da hörte. Geschockt sah sie zu Lucas. „Du hast Geburtstag?“

Nachdem Lucas es endlich geschafft hatte einzuschlafen wachte er am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen auf. Irgendwie lag er die ganze Nacht schlecht da. Er fühlte sich wie erschlagen. An dem Alkohol, den er gestern dann doch noch getrunken hatte, konnte es nicht liegen. Lucas winkte nur ab als Yuna nach dem gestrigen Abend fragte.
Während Yuna im Bad zog sich Lucas auch etwas neues an und fuhr sich kurz durch die Haare, die wieder etwas gewachsen waren.
Das unerwartete Klopfen an der Tür überraschte ihn wenig, da es aber nur Mark zu schein schien ließ er Yuna ohne Bedenken die Tür öffnen. Dieser kam mit zu guter Laune ins Zimmer und erinnerte ihn daran, dass er heute ein Jahr älter war. Daran hatte nicht mal Lucas selbst gedacht.
"Von dir will ich eh keinen Kuchen!", antwortete er Mark und nickte nur als Yuna ihm nach seinem Geburtstag fragte. "Ich hab da selbst nicht dran gedacht. Machen wir da keine große Sache draus. Ist nichts besonderes!"
"Alter! Das ist nichts besonderes? Das wird heute Abend in der Stadt ordentlich gefeiert. Macht euch fertig. Wir reiten in einer Stunde los". Mit diesen Worten verschwand Mark aus der Tür.
Lucas sah zu Yuna. "Du siehst schön aus! Lass uns frühstücken gehen!", sagte er eher Yuna weiter auf seinen Geburtstag eingehen konnte. Sein altes Ich hätte es wohl geliebt im Mittelpunkt zu stehen. Inzwischen war er sehr bescheiden geworden. Unten erwarteten die beide die ganze Meute. Die Männer von gestern Abend wagten es nicht etwas zu sagen, Gehschweigeden Yuna nur falsch anzusehen. "Leute, wie es der Zufall will hat Luke heute Geburtstag! Lasst uns das heute Abend nach der Versammlung ordentlich feiern!", brüllte Mark auf einmal über den Frühstückstisch und Lucas hätte am liebsten eines der gekochten Eier nach ihm geworfen. "Ich bring dich um!", fluchte er leise und konnte in der Ferne nur Mark's einzigartige Lache hören. Lucas kam es selbstsam vor, dass er sich in seinem altem Umfeld so unwohl fühlte. Am liebsten würde er wieder zurück in seine Yuna Blase. Nachdem sie ordentlich gefrühstückt hatte ritten sie auch schon los. Es war nur eine kleine Gruppe, die in die Stadt ritten und Lucas fragte auch nicht nach dem Grund. Das beste wäre jetzt an der Mauer entlang nach Trost zu reiten.
Der kalte Wind hatte sich gelegt und es kam wirklich ein bisschen die Sonne raus. Als sie am Tor ankamen wollte sich Lucas bereits verabschieden, aber Mark und auch Yuna waren dagegen. Mark bestand darauf seinen Geburtstag zu feiern und Yuna schien das auch zu wollen. Eher um Yuna einen Gefallen zu tun stimmte er zu noch eine weitere Nacht in der Stadt im Quartier zu verbringen.
In dieser Stadt zu sein löste bei Lucas unangenehme Gefühle aus. Sie schien nach dem Titanenangriff wieder komplett aufgebaut worden sein. Sie waren vom Pferd gestiegen und gingen zu Fuß durch die Straßen. Diese waren so voll, dass sie die Pferde am Stadttor zurückgelassen hatten. Lucas sah sich um und schien fast in jedem Gesicht seine Geschwister wieder zu sehen. Yuna schien zu bemerken, dass ihn etwas bedrückte. "Ist es okay, wenn ich deine Hand halte?", fragte er und nahm sie einfach ohne auf eine Antwort zu warten.

Yuna konnte nicht glauben was sie da zu hören bekam. Lucas hatte Geburtstag und er sagte nichts? Yuna kam sich total dumm vor. Er hätte ruhig etwas sagen können... dann hätte sie ihm etwas besorgt, ein Geschenk gemacht oder... sie wusste es nicht... Ein Kuchen gebacken?
Wieso wollte er ihn den geheim halten? Und vor allem nicht feiern? Yuna konnte das nicht verstehen.
Er wollte einfach nur Frühstücken gehen? Sehr schön. Vielleicht würde sie ihm da ja ein kleines Geburtstags Frühstück zaubern können? Aber das fiel direkt ins Wasser. Als sie die Treppen herunter gingen, machte Mark direkt allen klar das Lucas Geburtstag hatte. Erst war Yuna ein wenig enttäuscht, aber dann war es ihr auch recht. Besser so, wie wenn sie ihn gar nicht feiern würden. Erst Frühstückten sie in ruhe. Und dann brachen sie auch schon auf in die Stadt.
Yuna hatte eigentlich gehofft, dass sie ein wenig alleine mit ihm hätte sein können. Aber das war nicht der Fall. Das einzige was sie mit ihm gemeinsam hatte, war das er ihre Hand hielt.
Yuna wusste nicht warum, aber Lucas schien absolut gar keine Freunde zu hegen. Irgendwas schien ihn zu bedrücken... und zwar so sehr, dass er diesen Tag wohl am liebsten vergessen würde. Doch sie wusste nicht warum . Sie hatte vor ihn danach zu fragen doch... es gab nicht wirklich eine ruhige Minute seit dem sie in der Stadt waren.
Mark und die anderen schleppten sie in eine Art bar... Mark schien das schon geplant zu haben. Zumindest den Teil mit der Bar. Doch es ging noch viel viel weiter...
Am Anfang war es ja ganz lustig und ja, Yuna hatte sogar ein Glas von dem Wein getrunken den Mark ihr empfohlen hatte. Aber trotzdem, Lucas schien immer noch kein Spaß zu haben. Yuna hatte ihn die ganze Zeit im Blick. Sie wünschte sich nur einmal ein lächeln von ihm zu sehen... doch nichts. Und das alles wurde noch schlimmer, als sich die Türe öffnete und eine ziemlich große Blonde Frau rein kam, die recht wenig an hatte für diese Jahreszeit. Yuna versuchte sich nichts an zu merken, als sie auf Lucas zu ging.
„Du bist das Geburtstagskind ja?“ Fragte sie lächelnd. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, lehnte sich zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das Yuna nicht hören konnte.
„Und du bist?“ Fragte sie deutlich genervt, auch wenn sie versucht hatte das zu verheimlichen. Doch diese Tussy ignorierte sie einfach,. Da die anderen drei Kerle dumm grinsten, war es offensichtlich das diese Mädchen ihr verdienst war.
Yuna wusste nicht genau was dann passierte. Sie sah nur wie diese Frau Lucas an einer Stelle anfasste, über die Yuna nicht nachdenken wollte. Lucas sprang darauf mehr oder weniger auf und rannte weg.

Das war nicht die Art feier die sie erwartete hatte. Yuna war aufgesprungen und hatte gehofft ihm nach rennen zu können, doch sie hatte ihn verloren. Schon als sie die Türe öffnete sah sie ihn nicht mehr. Und da sie nicht wieder zurück wollte, machte sie sich auf den Weg zurück in das HQ der Stadt. Vielleicht war Lucas ja dort hin zurück gekehrt? Doch dort angekommen war das Zimmer leer. Und da sie sonst nichts besseres zu tun hatte, ging sie in die Küche um einen kleinen Muffin zu backen.
Gerade als er fertig war, kam Mark rein. „Das war ja ne tolle Idee...“ Meinte sie etwas abweisend und holte den Muffin heraus. Sie hatte sogar eine Kerze gefunden, die sie in ihn hinein steckte. Doch Mark schien mit dem Plan und der Frau nichts zu tun zu haben. Im Gegenteil... er nannte ihr einen Ort, an den Lucas sein könnte... Und Yuna glaubte ihm und ging dort hin.
Es brach Yuna fast das Herz ihn vor diesen Grab sitzen zu sehen. Das war also der Grund...
„Ist das deine Schwester?“ Fragte sie leise und setzte sich vorsichtig neben ihn. Sie legte den Muffin vor ihn und dann ihre Hand auf seine Schulter.
„Es tut mir so leid... ich wünschte du hättest etwas gesagt.“ Meinte sie leise und lächelte schwach. „Puste die Kerze aus... und wünsch dir was“

Dieser Ort machte Lucas nervös. Er konnte an keine Stelle blicken ohne dass die Bilder vor 5 Jahren zurück kamen. Alles hier erinnerte ihn an diesen Tag an dem ihm alles genommen wurde. Es hatte nichts mit seinem Geburtstag zu tun. Wären sie an einem anderem Ort würde er ihn wahrscheinlich auch mit feiern. Aber an diesem Ort würde garantiert keine freudige Stimmung bei ihm auftauchen. Lucas zog bei allem mit weil er Mark mochte und ihn nicht verärgern wollte. Mark wusste von diesem Ort nur die halbe Geschichte.
Er war bei allem nur halb dabei auch als man ihn und Yuna in eine Bar schleppte. Obwohl selbst Yuna ein Glas Wein trank nippte Lucas nur einmal einem Glas Wasser. Das alles lief aus dem Ruder, nachdem die anderen Jungs ihm wohl ein besonderes Geschenk machen wollte. Das Yuna das mit ansehen musste. In dem Moment als diese Frau Hand an ihn legte, schlug er diese weg und stand auf. "Ich muss hier raus!", sagte er nur kurz zu Yuna und verschwand nach draußen.
Lucas wusste nicht wohin er lief. Seine Füßen trugen ihn unbewusst zu einem Ort an er wieder etwas Ruhe fand.
Der kleine Wald vor der Mauer kam ihm bekannt vor. Hier war er vor Jahren schon mal. Lucas ging zu einem Baum, der nach den Jahren etwas an Größe dazu gewonnen hatte. Das kleine Kreuz stand etwas schief und war mit Schnee verdeckt. Er kniete sich davor und strich den Schnee herunter.

Nie hätte er erwartet, dass Yuna ihn hier gefunden hätten. Mit glasigen Augen drehte Lucas sich zu ihr und nickte nur als sie nach seiner Schwester fragte.
Als er den Muffin bemerkte zauberte ihn das ein kleines Lächeln zurück ins Gesicht. "Ich wünsch mir nichts weiter", meinte er. "Du bist ja schon hier!" Seine Worte schienen Yuna etwas aus der Bahn zu werfen.
"Es tut mir leid, Yuna. Ich weiß nicht warum ich dir nichts gesagt habe. Ich dachte, wir könnten hier schnell wieder verschwinden. Das ganze wäre nicht nötig gewesen. Ich hab meine letzten Geburtstage auch nicht gefeiert. Mark kennt das Datum auch nur, weil er überall seine Nase reinstecken muss. Im letzten Jahr der Ausbildung waren wir zusammen hier. Er hatte die Ausbilder abgelenkt, damit ich Wendy besuchen konnte!"
Lucas bemerkte, dass die Kerze auf dem Muffin immer weiter runter brannte. Er legte seine Hände auf Yuna's die den Muffin festhielten. Ihre kalten Hände wurden ein bisschen von dem warmen Kuchen gewärmt. "Wo hast du den überhaupt her?", fragte er. Yuna verkündete ganz stolz in selbst gebacken zu haben. "Obwohl ich hab da doch einen Wunsch!"
Er nahm ihn ihr ab und drehte sich erneut zu dem kleinem Kreuz. "Hey Wendy, glaubst du mein Wunsch geht in Erfüllung? Du glaubst, ja!? Ich hoffe es mal. Wehe wenn nicht. Drück mir die Daumen und wenn Kai und Yeri bei dir sind, die dann bitte auch!!" Lucas stand wieder auf bemerkte, dass Yuna ihn etwas verwirrt ansah.
Die Kerze war inzwischen fast heruntergebrannt. Ein Wunder, dass sie bis jetzt gehalten hatte, bei dem Wind der ging. Lucas schloss die Augen und pustete sie aus. Als er die Augen wieder aufmachte stand Yuna vor ihm und sah ihn mit großen Augen an, als wollte sie fragen was er sich gewünscht hatte. Was sie dann auch tat.
"Küss mich!", sagte er mit fester Stimme und sah Yuna dabei direkt in die Augen.

Als Yuna Lucas dort so traurig sitzen sah, wünschte sie sich mehr wie den je die Vergangenheit ändern zu können. Langsam hatte sie es nämlich wirklich satt... Sie konnte nur zu sehen wie die Menschen die ihr nahe waren leiden mussten. Joy, als sie Johnny verlor... Mikasa als sie Eren verlor, Stiles als er seine Mutter verlor und nun Lucas, wie er um seine Schwester trauerte. Die Hoffnung, das Kai und Yeri seine Geschwister waren wurde größer in ihr. Sie wünschte es sich so sehr. Nur damit Lucas wieder ein wenig von seiner Familie zurück bekommen konnte...
„Vielleicht können wir noch einmal hier her kommen, und ein paar von den Lila Blumen von der Hütte mit bringen? Sie würden ihr sicher gefallen“ Meinte Yuna leise und legte lächelnd ihre Hand auf seine Schulter. „Sie wäre Stolz wenn sie sehen würde was ihr großer Bruder alles erreicht hat“ Yuna versuchte ihm i´die Traurigkeit zu nehmen. Denn Wendy hätte sicher nicht gewollt das er an seinen Geburtstag so traurig sein würde.
Als er nach den Muffin fragte, grinste Yuna von einem bis zum anderen Ohr. „Ich wusste ja nicht wo du warst ! Und ich wollte dir etwas schenken ! Deswegen habe ich dir einen Geburtstags Muffin gebacken !“ Meinte sie lachend. „Wünsch dir was !“ Als er dann aber meinte, dass er nichts wollte, da sie ja schon da war wurde sie ganz rot. War das sein ernst?
Das es sein ernst war, wurde ihr ziemlich schnell Bewusst. Plötzlich meinte er nämlich doch einen Wunsch zu haben. Was er dann sagte verwirrte Yuna nur noch mehr und sie sah zu ihm hoch, als er aufstand und die Augen schloss um die Kerze aus zu pusten.
Yuna hatte sich in dieser Zeit auch aufgerichtet und sah ihn mit großen und neugierigen Augen an. Denn sie würde zu gerne wissen was er sich nun gewünscht hatte.
„Was hast du dir gewünscht?“ Fragte sie leise, da Lucas keinen Anschein gemacht hatte es ihr zu verraten. Doch was dann aus seinem Mund kam... damit hatte sie nicht gerechnet.

Yuna stand bestimmt eine gute halbe Minute einfach nur da und sah ihn mit großen und ziemlich verwirrten Augen an. War es das was er sich gewünscht hatte? Einen Kuss? Einen Kuss von ihr? Tausend Dinge flogen ihr gerade durch den Kopf, als sie bemerkte das es ziemlich unhöflich war nichts zu sagen. Sie räusperte sich leise, und war sich sicher rot angelaufen zu sein.
„Sch.. schließe deine Augen...“ Meinte sie leise ohne ihn dabei an zu sehen. Einen Moment wartete sie noch, ehe sie Kontrollierte ob er die Augen auch wirklich zu gemacht hatte. Und das hatte er. Yuna Atmete noch einmal tief durch, ehe sie einen großen Schritt auf ihn zu machte und ihre zitternde Hände auf seine warmen Wangen legte.
Sie stellte sie auf die Zehnspitzen und zog seinen Kopf leicht zu sich nach unten. Ehe ihre Lippen die seinen berührten, verharrte sie einen Moment. Ein schwaches lächeln huschte über ihre Lippen und sie überbrückte die wenigen Zentimeter. Zärtlich küsste sie ihn. Anders wie bei ihren letzten Kuss in dem Krankenzimmer, ging dieser länger. Yuna war mit ihrer einen Hand hinter sein Ohr durch seine Haare gefahren um ihn näher an sich zu drücken.
Sie wünschte sich das dieser besondere Moment ewig halten würde. Als sie wieder von ihn ab ließ, sah sie ihm direkt in die Augen. Ihr Herz schlug so schnell, dass ihr das Atmen schwer fiel. Oder hatte der Kuss ihr den Atmen geraubt?
„Lucas... ich..“ Yuna fehlten die Worte. War das der Moment? Sollte sie ihm jetzt sagen was sie wirklich für ihn empfand? Wenn das nicht der perfekte Moment war.... wann dann?
„Ich... In der Zeit die wir in der Hütte verbracht haben und auch schon davor...“ Die Worte waren in ihren Kopf, aber sie konnte sie nicht in eine Sinnvolle Reihenfolge bringen.
„Lucas ich.. ich habe mich... in dich...ve-!“
„Lucas ! Yuna ! Tut mir leid das ich euch Störe !“
Yuna drehte sich erschrocken um als Mark ihr ins Wort gefallen war. Mit einen finsteren Blick kam er auf die beiden zu.
„Ich wäre nicht gekommen wenn es nicht dringend wäre... aber ich glaube ihr solltet wieder aufbrechen. Ich hab ein paar Kerle die wohl auf der Seite der ehemaligen Königin war reden gehört. Und einer von ihnen hat Yuna erkannt“